„Ich habe Angst“: Gruselige Lebensform im Pazifik entdeckt – das steckt dahinter
25-ноя, 09:58 13 germanyDüstere Melodie, mehrere Menschen auf einem Schiff, in ihrer Mitte eine riesige Kreatur mit spitzen Zähnen und Stacheln auf dem Rücken. Über 67 Millionen User haben dies Video auf TikTok angesehen, geliked und geteilt. Die Person, die das Video auf ihrem Account hochgeladen hat, schreibt dazu: „Wenn du das fängst, was machst du dann?“
Der Geo-Tag ist im Pazifik gesetzt, unter dem Video verwendet die Person Hashtags wie #Tiefseetauchen und #GigantischeMeereskreaturen. Beim schnellen Scrollen durch TikTok lässt zunächst nur ein Hinweis darauf schließen, dass das Video nicht echt ist: der Name des Accounts.
Video von Tiefsee-Kreatur aus dem Pazifik verbreitet sich auf TikTok
Das Video stammt vermutlich ursprünglich von einem Account namens „StrangeAI“. Am Namen könnten die Nutzerinnen und Nutzer auf TikTok also ziemlich schnell erkennen, dass die Kreatur nicht echt ist und offenbar mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde. Doch das Video der Kreatur, die Ähnlichkeit mit dem Basilisken aus „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ hat, verbreiten weitere Accounts, deren Name nicht so einfach auf KI schließen lässt.
Ein amerikanischer TikToker mit 13,5 Millionen Followern names Jordan teilt das Video und spricht davon, dass wir uns fragen sollten, wo die Kreatur herkomme. „Ich dachte, es muss Fake sein. Aber dann habe ich die Bewegung der Nasenlöcher gesehen“, sagt der TikToker. Und wir hätten immerhin nur fünf Prozent der Meere erforscht.
KI-Experten entlarven Fake-Video anhand mehrerer Fehler
„Auf den ersten Blick sehen solche Videos sehr überzeugend aus und man könnte den Eindruck bekommen, dass es sich eher um animatronische Puppen oder Computeranimationen (CGI) handelt“, sagt Marco Huber BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Er ist KI-Experte, Abteilungsleiter der Bild- und Signalverarbeitung am Fraunhofer-Institut in Stuttgart und hat sich das Video für uns näher angeschaut.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um einen KI-generierten Inhalt handelt“, sagt Huber. „Wenn man genauer hinschaut, entdeckt man Artefakte und Fehler, die typisch für derzeitige KI-generierte Inhalte sind“. KI-Experte Björn Ommer von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München stimmt zu: „Dass dieses sehr kurze Video zumindest mittels KI bearbeitet wurde, zeigt sich an verschiedenen Stellen. Das Gesicht der vierten Person rechts vorne wächst aus der Verdeckung durch die Person davor.“ Die Hände der ersten Person auf der rechten Seite und wie ihre Haare fielen, wirke zudem unnatürlich, sagt er BuzzFeed News Deutschland.